Knochenaufbau - Teil 2

Knochenaufbau – häufige Fragen und Antworten

Dr Torsten Keller hat graumelierte kurze Haare und lächelt leicht. er trägt ein dunkelblaues Polohemd und lehnt sich an die weiße Wand.

 

Ein Knochenaufbau, z. B. ein Sinuslift im Oberkiefer-Seitenzahnbereich, ist ein anspruchsvoller Eingriff, um das fehlende Volumen des Kieferknochens wieder herzustellen. Notwendig wird die Behandlung, wenn eine Zahnlücke mit einem Implantat geschlossen werden soll, das Volumen des Kieferknochens dafür aber nicht ausreicht. Zahnarzt und Implantologe Dr. Torsten Keller, M.Sc. M.Sc., beantwortet an dieser Stelle die häufigsten Fragen zum Thema:

1. Was genau ist ein Sinuslift?

Oftmals ist das Knochenangebot / -höhe im Oberkieferseitenzahnbereich nicht ausreichend, um ein Implantat setzen zu können, den hier liegt die Kieferhöhle. Dann wird in der Regel ein Sinuslift notwendig. Bei nur geringem Knochendefizit kann man einen Knochenhöhenaufbau durch das Bohrloch des Implantats durchführen – eine sehr schonende Methode. Dies nennt man einen internen Sinuslift.

Ist ein größerer Knochenaufbau der Kieferhöhle notwendig, wird ein separater Zugang zur Kieferhöhle geschaffen. Dieser Zugang erfolgt von der Seite, dabei wird der Knochen seitlich der Kieferhöhle so ausgedünnt, dass die Schleimhaut der Kieferhöhle vom Knochen gelöst werden kann und der Hohlraum zu Schleimhaut und Knochen anschließend mit dem Knochenmaterial gefüllt wird. Anschließend wird alles wieder dicht vernäht.

2. Muss ein Knochenaufbau immer vor einer Zahnimplantation erfolgen?

Nicht zwangsläufig. In den meisten Fällen ist es möglich, den Knochenaufbau und die Zahnimplantation innerhalb eines Eingriffs durchzuführen. Entscheidend ist die Restknochenhöhe, damit das Implantat stabil eingedreht werden kann.

3. Welche Materialien werden für den Knochenaufbau verwendet?

Neben dem Eigenknochen gibt es eine große Anzahl an Ersatzmaterialien. Hier in der Praxis LD1 verwenden wir schon seit geraumer zeit eine Zentrifuge zur Herstellung eines Knochengemisches. Dabei wird mit Eigenblut und ein Ersatzmaterial ein Knochengemisch erstellt und in den defekt eingesetzt. Damit erzielen wir bessere Ergebnisse als wenn das ganze ohne Eigenblut arbeiten würde.

Teilweise arbeiten wir für den Knochenaufbau speziell nach dem Kieler Sushi Prinzip. Da es sich um Eigenmaterial handelt, wird es gut vertragen. Hierdurch erübrigt sich zum Teil die separate Entnahme von Knochenmaterial an anderer Stelle.

4. Ist ein Knochenaufbau schmerzhaft?

Der Kieferknochen wird unter einer Lokalanästhesie oder Sedierung chirurgisch aufgebaut, sodass der eigentliche Eingriff schmerzarm ist. Nach der Behandlung treten vorübergehend Schwellungen, Blutergüsse und leichte Beschwerden auf, die mit Schmerzmitteln behandelt werden können.

5. Erstatten die Krankenkassen die Kosten?

Nein, ein Knochenaufbau ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen enthalten. Die Kosten richten sich nach dem Umfang des Eingriffs, der Methode und dem verwendeten Material. Bei einer privaten Krankenversicherung oder Zahnzusatzversicherung ist die Kostenübernahme vom gewählten Tarif abhängig.

6. Wie finde ich den richtigen Behandler für einen Knochenaufbau?

Ein Knochenaufbau ist ein anspruchsvoller zahnmedizinischer Eingriff. Wie in allen Bereichen der Medizin sind auch hier die Ausbildung und Erfahrung des Operateurs entscheidend, denn die Behandlung erfordert fundierte Kenntnisse und chirurgische Kompetenz. Patienten sollten daher auf die Erfahrung und die Berufsbezeichnung des Behandlers achten. Zahnärzte, die z. B. den Titel Master of Science Implantology tragen, haben ein postgraduales Studium auf dem Gebiet der Implantologie absolviert und zählen zu den Fachleuten.

Sie möchten mehr erfahren? Bitte sprechen Sie uns an, wir informieren und beraten Sie gerne rund um den Knochenaufbau!


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